2,13 Euro pro Quadratmeter und Monat im Durchschnitt
(dmb-mvp) Mieter in Mecklenburg-Vorpommern zahlten im Jahr 2011 durchschnittlich 2,13 Euro pro Quadratmeter und Monat für Betriebskosten. Rechnet man alle denkbaren Betriebskostenarten zusammen, konnte die so genannte zweite Miete bis zu 2,80 Euro pro Quadratmeter und Monat betragen. Das sind 20 Cent pro Quadratmeter und Monat mehr als noch im Jahr 2010. Dies sind Ergebnisse aus dem aktuellen Betriebskostenspiegel, den der Deutsche Mieterbund jetzt auf Grundlage der Abrechnungsdaten des Jahres 2011 vorgelegt hat. Für eine 60 Quadratmeter große Wohnung mussten durchschnittlich ca. 1.533,60 Euro nur an Betriebskosten aufgebracht werden.
Heizung und Warmwasser 2011
Die Kosten für Heizung und Warmwasser sind auch im Abrechnungsjahr 2011 weiter angestiegen. Für diese „warmen Betriebskosten“ mußten 1,22 Euro pro Quadratmeter und Monat gezahlt werden. Der Anstieg zum Vorjahr beträgt hier 7 Cent pro Quadratmeter und Monat. Damit mußten für eine 60 Quadratmeter große Wohnung rund 878 Euro pro Jahr aufgebracht werden.
Insgesamt machten die warmen Betriebskosten im Jahr 2011 ca. 57 Prozent aller tatsächlich gezahlten Betriebskosten aus.
Dass trotz eines relativ milden Winters die Heizkosten angestiegen sind, liegt in erster Linie an der Preisentwicklung für Öl, Gas und Fernwärme. Während Gas um 4,5 Prozent und Fernwärme um 7 Prozent teurer wurden, stiegen die Preise für Heizöl um mehr als 24 Prozent.
Der jetzt veröffentlichte Betriebskostenspiegel für das Abrechnungsjahr 2011 ist der siebte Betriebskostenspiegel, den der Deutsche Mieterbund vorlegt. Dem neuen Betriebskostenspiegel liegen tausende von Betriebskostenabrechnungen aus Mecklenburg-Vorpommern zugrunde. Die Daten aus diesen Abrechnungen beziehen sich auf rund 230.000 Quadratmeter Mietwohnungsfläche, so dass eine repräsentative Aussage zur Durchschnittshöhe von Betriebskosten in MV möglich ist.
Neben dem Betriebskostenspiegel 2011 für Mecklenburg-Vorpommern wurden gleichzeitig ein Betriebskostenspiegel für Deutschland und ein Betriebskostenspiegel Ost-/Westdeutschland im Vergleich vorgelegt.
Ziel des Betriebskostenspiegels ist es, Transparenz und Vergleichbarkeit sowohl für Wohnungssuchende als auch für die ca. 500.000 Haushalte im Land herzustellen, die jährlich Betriebskostenabrechnungen erhalten. Gleichzeitig soll der Betriebskostenspiegel Anhaltspunkte für eine Überprüfung der Abrechnung nach Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten liefern und Vermietern Hinweise geben, wo Einsparmöglichkeiten existieren und Maßnahmen eingeleitet werden sollten, um überhöhte Betriebskosten zu reduzieren.
Mit Hilfe des Betriebskostenspiegels können keine verbindlichen Überprüfungen der Abrechnungen oder der einzelnen Kostenhöhen durchgeführt werden. Abweichungen von den Durchschnittswerten des Betriebskostenspiegels können aber für den Mieter oder den Rechtsberater des Mietervereins Anlass sein, einzelne Kostenpositionen genauer zu überprüfen. Das gilt insbesondere dann, wenn die Abrechnung Werte ausweist, die deutlich über den Daten des Betriebskostenspiegels liegen.
Nach wie vor verweigern sich die meisten Großvermieter Mecklenburg-Vorpommerns und deren Verbände, gemeinsam mit dem DMB Mecklenburg-Vorpommern regionale bzw. kommunale Betriebskostenspiegel zu erstellen. Insofern bleibt leider nur der Verweis auf den Betriebskostenspiegel für Mecklenburg-Vorpommern.